Ein Blick zurück und voraus

Wieder ist ein Jahr vergangen – und was für eines. 2020, das Corona-Jahr, hat auch vor uns als Hausprojekt nicht halt gemacht. Wir möchten euch berichten, wie es uns in dem Jahr ergangen ist und welche Abenteuer es mit sich gebracht hat.

Nachdem wir nun schon lange in Dresden ohne Erfolg gesucht hatten, erweiterte sich unser Suchradius auf das Umland. Dabei zeigte sich schon bald eine sehr interessante Immobilie: Eine Villa in Radebeul war groß genug, mit guter Anbindung an unsere Lebensmittelpunkte in Dresden und mit einem schönem Außengelände. Erste Kalkulationen ergaben, dass es für uns machbar ist, und so gaben wir ein Gebot ab. Aber wie es in Sachsen mit großzügigen Außenanlagen nun mal ist, zog dieses Objekt auch große Investoren an. Wir wurden weit überboten von einer Firma, die die wunderbare Obstwiese zu einem weiteren Betonklotz mit teuren Mieten umwandeln wollte. Aus der Traum vom Luftschlosz – zunächst.

Denn nach einer kurzen Ernüchterungsphase stürzten wir uns erneut in Suche, Recherche, Anfragen, Besichtigungen in und um Dresden. Hoch motiviert wendeten wir uns einem Objekt in Löbtau zu, das diesmal unserem Wunsch nach urbanerem Leben gerecht wurde. Aufgrund notwendiger größerer Umbauten konnten wir aber nur einen weit niedrigeren Preis bieten, als der Eigentümer haben wollte. Wie ungewöhnlich das Konzept „Hausprojekt“ und die damit verbundene Gruppendynamik immer noch ist, zeigte sich im Kommentar des Maklers: Mit unserer Truppe sei es immer lustig gewesen. Aber da Sympathie im Kapitalismus eben weniger wiegt als das höhere Gebot, bekamen wir auch hier eine Absage. Und das Gefühl, nicht richtig ernst genommen zu werden.

Wieder Ernüchterung. Wieder Enttäuschung. Wieder ein Einbruch der Motivation.

Aber wir glauben an das Konzept und wir mögen uns. Über die Jahre sind wir zu einer engen Gemeinschaft geworden, die uns stärkt und auffängt. Im Corona-Jahr der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, der damit einhergehenden Isolation und Doppelbelastung durch Home-Office und Kinderbetreuung stellen wir außerdem fest, wie schön und hilfreich es wäre, endlich als gemeinsamer Haushalt zu gelten. Das motiviert doppelt und wir erweiterten erneut den Radius. Und siehe da: In Radeberg werden wir fündig!

Eine Villa aus der Jahrhundertwende. Ein wunderschönes, großzügig geschnittenes Denkmal, das unseren Bedürfnissen nach gemeinschaftlichem Wohnen bei gleichzeitigen Rückzugsräumen gerecht wird. Die erste Besichtigung lädt zum Träumen ein und wir sind uns sicher – auch wenn es weiter entfernt ist, als wir es bisher in Erwägung gezogen haben – Hier können wir unser bisher nur imaginäres Luftschlosz Wirklichkeit werden lassen.

Zwar zeigen die Besichtigungen mit unseren Architekten ein paar Hürden: Brandschutz und Dachdämmung und ein sehr verwinkelt geschnittenes Dachgeschoss. Aber dennoch ist klar, dass diese zu bewältigen sind. Es ist sogar Platz, die Gruppe noch einmal um 3 Personen zu erweitern, die uns ans Herz gewachsen sind. Also gaben wir ein Gebot ab, begannen zu zittern. Nach einigen Wochen des (Alb-)Träumens kam die Zusage: Wir können den Reservierungsvertrag im neuen Jahr unterschreiben!!!

Mittlerweile haben wir dies getan und stecken voll in den Vorbereitungen des Hauskaufs: Bauplanung und -finanzierung sind erstellt, Verhandlungen mit der Bank sind erfolgt und jetzt freuen wir uns darauf, Ende April den Kaufvertrag zu unterschreiben, mit Handwerker:innen Kontakt aufzunehmen und im Geiste bereits unsere Zimmer einzurichten. Wir sind so nah dran wie noch nie! Es ist zum Greifen nah und eigentlich kann kaum noch etwas schiefgehen *klopf auf Holz*.

Und daher ist es an der Zeit, noch einmal Danke zu sagen: an unsere Unterstützer*innen, an uns als Gruppe – mittlerweile stattliche 10 Erwachsene und 5 Kinder (+1 auf dem Weg) und an das MHS, das uns mit Rat und Tat zur Seite steht und unseren nie endenden Fragenkatalog geduldig beantwortet.

Jetzt kann dieser bisher gedankliche Palast bald Realität werden!

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Wir sind einen Schritt weiter und fast beim Kauf angelangt. Wir unterschreiben den Reservierungsvertrag. Yippieh!

Jetzt gilt es: Lottogewinne eintreiben, Pfand abgeben und weitere Nachrangedahrlehen organisieren. Um bei der Bank möglichst wenig Geld gegen Zinsen auszuleihen und solidarisches Wohnen zu ermöglichen, brauchen wir viel Unterstützung. An dieser Stelle ein großes Dankeschön, dass ihr schon so lange mit uns durchhaltet und wir inzwischen „nur“ noch nach weiteren 50 000€ fragen müssen.

Meldet euch wie immer gerne bei uns. Unsererseits hoffen wir, euch demnächst wieder Neues berichten zu können. Ziel 2021: Gruppenfoto vom Einzug!

Ist es das jetzt??

Hallo liebe Interessierte und Unterstützer*innen,


es ist lange her seit dem letzten Update. Aber diesmal gibt es auch wirklich was zu berichten! Covid hält viele von uns nun schon seit Monaten im Warte- und Durchhaltemodus und das spiegelte sich auch in den kargen Angeboten auf dem ohnehin schon umkämpften Immobilienmarkt wider. Doch nun haben wir ein wunderschönes Haus gefunden, welches unser Interesse und unseren Tatendrang geweckt hat.


Das Haus, um welches es geht, steht in Radeberg, nordöstlich von Dresden. Es ist ein dreigeschossiger Sandsteinbau, welcher Anfang der 1900er errichtet wurde und in einem ziemlich guten Zustand ist. Mit viel Platz für alle kleinen und großen Luftschloszis, einem Garten und vielen Möglichkeiten unseren Wohntraum zu verwirklichen. Und auch wenn es nicht, wie lange von uns gewünscht, in Dresden steht, liegt es fast am Bahnhof und man fährt beispielsweise nur ca. 15 Minuten bis zum Neustädter Bahnhof.


Und nun, da wir womöglich wirklich kurz vor dem Kauf stehen, brauchen wir euch. Auch wenn wir eure Unterstützung auf vielen Ebenen benötigen, müssen wir besonders in der Phase vor dem Kauf um eure finanzielle Hilfe bitten.Wie ihr wisst, wird ein erheblicher Teil der Finanzierungssumme durch Nachrangedarlehen gedeckt, welche gleichzeitig unerlässlich für die Kreditzusage der Bank sind. Wir selbst bringen unsere Ersparnisse ein, aber das reicht bei weitem nicht aus – uns fehlen noch rund 120.000€. Wir möchten euch deshalb bitten, einmal in eure digitalen Geldbeutel zu schauen und euch zu überlegen, ob ihr uns mit einem Nachrangedarlehen unter die Arme greifen wollt. 

Was ist ein Nachrangedarlehen? 

Ein NRD ist ein Kredit, den uns Privatpersonen gewähren und welcher von der Bank als notwendiges Eigenkapital gewertet wird. Ihr setzt also mit uns gemeinsam einen Vertrag auf, in welchem festgelegt ist:
°wie viel Geld (500€ bis 10.000€) ihr uns°wie lange (begrenzte oder unbegrenzte Laufzeit) °mit welchen Zinsen gewährt. 
Doch wir müssen euch auch über die Risiken aufklären: Den Namen haben die Darlehen aus dem Grund, dass sie, im Falle einer Zahlungsunfähigkeit unserer GmbH der Tilgung des Bankkredites nachrangig sind. Mit der Insolvenzmasse würde also zunächst die Schuld bei der größten Gläubigerin, der Bank, getilgt. Es kann also passieren, dass ihr euer Geld nicht wiederseht, falls wir aus irgendwelchen Gründen zahlungsunfähig sind.  Das ist allerdings in der Geschichte der Hausprojekte bisher einmalvorgekommen und außerdem haben wir mit dem Mietshäusersynsidkat gute Partner*innen und Aufpasser*innen an der Seite, damit es überhaupt nicht soweit kommt.


Falls ihr euch also vorstellen könnt, (uns euer unangetastetes) Geld, welches auf eurer Bank liegt, auf unsere Bank (GLS) zu verlagern und  damit für unsere Projektidee zu leihen, würden wir uns riesig über eine Nachricht freuen! Ihr könnt euch natürlich auch gerne melden, wenn ihr noch Fragen zum Haus oder den Nachrangedarlehen habt.


Mit desinfizierten und solidarischen Grüßen, 

euer Luftschlosz!

Was ist 2019 passiert?

Vieles – aber auch zu wenig. Die gute Nachricht, wir hätten endlich nach langer Suche ein Haus, muss leider noch ausbleiben. Trotzdem sind wir zuversichtlich. Es ist kein Geheimnis, dass die Marktlage in puncto Immobilien angespannt ist. Es ergeben sich aber immer wieder Chancen, so auch bei den drei Objekten, die wir seit Anfang 2019 in näheren Betracht gezogen haben.

Im September letzten Jahres haben wir einen Workshop veranstaltet, in dem wir unsere Ziele und Vorstellungen für das Hausprojekt transparent definiert haben. Die Form des solidarischen Zusammenlebens haben wir genauso besprochen wie die Frage ums Geld, die Lage in der Stadt oder unsere Außenwirkung. Wir halten generell an unserem solidarischen Konzept fest, welches auf individueller Freiheit und Unterstützung untereinander beruht. Austausch von Ressourcen soll uns gegenseitig die Möglichkeit geben, Neues anzupacken und Ideen zu realisieren. Wir streben eine unterdurchschnittliche Miete an, sind aber bereit, uns mit den Realitäten des Markts zu arrangieren – mit anderen Worten, eine Miete in Höhe des Mietspiegels. Außerdem sind wir bereit, unser Hausprojekt deutlich zu erweitern, falls sich eine günstige Gelegenheit ergibt. Ein Hausprojekt bis 20 Personen ist für uns ideal. Wir haben in letzter Zeit auch unser Revier erweitert. Häuser in Radebeul, Freital und anderen Vororten sind für uns ebenfalls attraktiv. Nach wie vor setzen wir auf kreativen Umgang mit dem Haus: Projekte, Feiern, Freiräume. Einbeziehung unserer gesamten Peergroup und allen aufgeschlossenen Menschen, die sich einbringen wollen.

Wir machen weiter.

Einige Updates zum Projekt

Jetzt ist es mittlerweile offiziell: Wir sind seit Dezember ’17 ein e. V. und seit diesem Februar auch eine GmbH. Damit sind für die Aufnahme ins Mietshäuser Syndikat schon mal alle bürokratischen Hürden genommen.

Viel wichtiger: Wir haben am 21. Februar unser Kaufangebot für die Dorothea-Erxleben-Straße 2 eingereicht. Wir werden jetzt noch 4 Wochen zittern bis die Entscheidung fällt und dann wird’s was oder auch (vorerst) nicht. Genug Geld ist zusammen gekommen, aber wir sind natürlich weiterhin auf der Suche nach Direktkrediten. Einzelheiten zu unseren Plänen werden wir Euch schreiben, sollten wir den Zuschlag erhalten.

Ein Haus in Aussicht

Hallo an alle!

Eine Premiere: Das ist der erste Eintrag in diesem Blog! Auf dass noch weitere folgen.

Nach immerhin einigen Monaten intensiver Suche nach einem Haus haben wir nun eine interessante Möglichkeit gefunden, noch 2018 unser Hausprojekt zu realisieren. Die Stadt Dresden verkauft das Haus an der Dorothea-Erxleben-Straße 2 in Trachau. Das 3-stöckige Haus wird an den Interessenten mit dem besten Nutzungskonzept vergeben. Wir werden uns bis Februar dafür bewerben. Wünscht uns viel Glück! Hier die Außenansicht (ignoriert bitte die Schleichwerbung):

Das Haus bietet maximal 12 Menschen Unterschlupf und eröffnet viele weitere Nutzungsmöglichkeiten. Auf dem ca. 800m² großen Grundstück befindet sich ein noch traurig aussehender Garten und im Keller ist ein schön großer Gewölberaum. Wir haben bereits viele Ideen und Pläne, wie das Hausprojekt – sollten wir den Zuschlag bekommen – auch für die werte Nachbarschaft und überhaupt alle Dresdner* zugute kommen kann. Aber ich möchte noch nicht zu viel verraten. Seid gespannt.